Walter G.

Daten:
Geburtsjahr: 1950, verheiratet, keine Kinder
Gewicht: 70 kg
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt

Anfang Aug. 2006 erstmalig erhöhter PSA= 3,2 ng/ml, Einnahme von Antibiotika.
Ende Aug. 2006 Nachkontrolle PSA= 3,1 ng/ml

Dez. 2006: 8-fach Biopsie mit je 4 Stanzungen li./ re. in der Praxis meines Urologen.

Befund:
Es handelt sich um eine adenomyomatöse hyperplasiendern Prostata mit fokaler leicht- bis mittelgradiger florider chronischer Entzündung. Kein Karzinom

Jährliche PSA-Untersuchungen ergaben bis 2009 keine Auffälligkeiten.
05. Juni 2009 PSA= 4,62 ng/ml, Einnahme von Antibiotika.
29. Juni 2009 PSA= 4,47ng/ml.

Aug. 2009: 20-fach Biopsie mit je 10 Stanzungen li./ re., in der Praxis meines Urologen, keine nachträglichen Beschwerden

Befund rechts:
An einem Biopsat erkennt man ein 0,1 cm großes Infiltrat eines invasiv wachsenden malignen epithelialen Tumors. Es handelt sich um ein mäßig differenziertes Adenokarzinom der Prostata im rechten Lappen.
Das Karzinom liegt in einer 0,1 cm großen Herdbildung vor.
Differenzierungsgrad: G 2
Gleason score: 3 + 3 = 6, cT1c (1/20)

Befund links:
Tumorfreies Prostatagewebe mit Entzündungsinfiltraten aus Lymphozyten und zahlreichen eosinophilen Leukozyten.

Folgende Untersuchungen wurden durchgeführt:
1. Ganzkörper - Knochenszintigraphie mit 700 MBq Tc-99m-MDP
Beurteilung: Kein Nachweis ossärer Metastasierung des Prostatakarzinoms.
2. Digitales Röntgen des Thorax p.a. und seitlich.
Beurteilung: Keine Metastasierung.

Empfehlung meines Urologen: Radikal OP

Zweitmeinung bei Prof. Dr. Kröpfl, Kliniken Essen-Mitte, eingeholt.
Empfehlung:
Den histologischen Befund überprüfen. Bestätigt sich obiger Befund, kann über Active Surveillance nachgedacht werden.
Andernfalls OP, welche, wurde nicht besprochen.

Empfehlung meines Urologen: Immer noch radikal OP

Sept. 2009: Kontaktaufnahme zur Selbsthilfegruppe Essen

Ende Sept. 2009: Vorstellung im St Antonius- Hospital in Gronau zwecks Besprechung des weiteren Vorgehens (Therapie).
Befund:
PSA-Ermittlung 5.Juni 2009 = 4,62 ng/ml
Gleason score: 3 + 3 = 6, cT1c (1/20)
DRU: >50g große nicht suspekte Prostata
TRUS: 70 ml Volumen, 42 ml Ademonanteil, keine fokalen Läsionen, periphere Samenblasen unauffällig, Kapsel enthalten
Empfehlung:
Minimal-invasive roboterassistierte Prostatatektomie oder EBRT nach neoadjuvanter Hormonablation zur Größenminderung der Prostata.
Mein Urologe ist sauer, dass ich noch nicht operiert bin.
Okt. 2009: Wechsel des Urologen

Nov. 2009: Veranlassung eines histologischen Befundes mit zytologischem Gutachten von Prof. Dr. Biesterfeld, Düsseldorf.
Die DNA-Bildzytometrie ergab eine große peridiploide Stammlinie bei 2.08c sowie Zellen bis 3,5c und eine Proliferationsfaktor von 3 %.
Damit liegt ein sogenanntes perdiploides Verteilungsmuster vor. Dies entspricht einem Typ A nach Tribukait (1993).
Aussage: Einem derartigen Prostatakarzinom kommt eine sehr gute Prognose zu.

Gemeinsame Entscheidung mit meinem neuen Urologen:
Aktive Überwachung mit dreimonatlicher PSA-Untersuchung und Verbesserung des Immunsystems.
August 2011: Kontrolluntersuchung mit dem in der Uniklinik Heidelberg durchgeführten
„MRT-navigierte stereotaktische Prostatastanzbiopsie“
Dieses Verfahren kombiniert das MRT mit einer neuen Ultraschalltechnik zur besseren Erkennung von kritischen Bereichen in der Prostata, die dann gezielt biopsiert werden können.
Ergebnis: Keine Veränderungen des Befundes aus dem Jahr 2009. Es wurde die Fortführung der aktiven Überwachung empfohlen.
August 2012:
Wie schon im Jahr 2009 wurde mit der biopsierten positiven Probe aus Heidelberg eine DNA- Bildzytometrie bei Prof. Dr. Biesterfeld, Düsseldorf, durchgeführt.
Der Befund weist keine Aggressivitätsveränderung gegenüber dem Befund aus 2009 aus. Das Verteilungsmuster entspricht weiterhin einem Typ A.

Ergänzende Maßnahmen
Sport: Joggen 2-3 Mal in der Woche, ca. 10 km, Dauer: Ca. eine Stunde.
Regelmäßige Spaziergänge und weitere saisonale Aktivitäten.
Ernährung: Weniger rotes Fleisch, mehr Fisch, Gemüse und Obst.
Manchmal ein Bier, besser Rotwein.
Mental: Positives Denken, Kontakt mit Freunden.

Ernährungsplan:
Morgens: Eine Schale Obst, Joghurt mit einem Esslöffel Granatapfelkonzentrat. Danach eine Tasse Kaffee und eine Scheibe Brot mit Quark und Marmelade, manchmal mit Wurst / Käse / Ei.
Mittags: Normales warmes Essen mit dem Bewusstsein, weniger Fleisch, mehr Gemüse und Fisch.
Nachmittags: 2-3 Tassen grünen Tee mit Gebäck.
Abends: Zwei Scheiben Brot mit unterschiedlichem Aufstrich, dazu Milch, Saft oder Rotwein.
Beim Fernsehen leider noch viel und zu oft Süßes (Eis, Schokolade).
Seit Febr. 2010 täglich ein Glas Tomatensaft mit einem Teelöffel Curcuma, etwas Chili,
Pfeffer und ein wenig Olivenöl.
Seit Ende April 2010: 3 Mal MCP (mit Joghurt, Obstsaft oder Tee).

PSA- Verlauf:
PSA Verlauf Walter G

DNA-Zytometrie Walter G